2009
Am Veddeler Elbdeich 23, dicht an der Bahnstrecke nach Hamburg, stand bis zum Mai 2009 ein unscheinbarer Gebäudeklotz. Er beherbergte einen früheren Ballsaal mit hoher gewölbter Decke und Parkettfußboden. Er war ein letztes Überbleibsel aus einer Zeit der Veddeler Bürgerlichkeit, die in den Bombennächten von 1943 untergegangen ist.
Das jahrelang leerstehende Objekt wurde im Rahmen des IBA-Aufrufes "Ideen für die Veddel" durch den Verein "Kunst Bauen Stadtentwicklung" (KuBaSta) von August bis Oktober 2008 temporär der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mehrere Veranstaltungen und Ausstellungen zur Historie des Ortes fanden statt.
Der Denkmalverein hatte sich in einer Pressekampagne für den Erhalt eingesetzt und war von SPD-Abgeordneten der Bürgerschaft und der Bezirksversammlung Mitte unterstützt worden. Die Hamburg Port Authority (HPA) als Eigentümer wollte jedoch auf dem Gelände Bürohäuser bauen und ließ den Ballsaal im Mai 2009 abreißen. Die Anregung des Denkmalvereins, den Ballsaal in einen späteren Neubau zu integrieren, verhallte ungehört.
Historisches Foto: Archiv Alt-Veddel
Fotos vor Abriss: Privater Urheber und KuBaSta e.V.