Hamburg, 21.06.2019
Der Rudolf Lodders Preis 2019 wurde am 17. Juni an Kristina Sassenscheidt und Marco Alexander Hosemann vergeben. Nach einer Ansprache der Vorsitzenden der Rudolf Lodders Stiftung, Prof. Dipl.-Ing. Architektin Anna Zülch, würdigte Dr. Jürgen Tietz die Preisträger in einer Laudatio. Es folgten die Reden von Marco Alexander Hosemann und Kristina Sassenscheidt. Die Rudolf Lodders Stiftung hat sich seit ihrem Bestehen zum Ziel gesetzt, mit diesem Preis "junge, überdurchschnittlich begabte und engagierte Persönlichkeiten für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Baukunst, des Denkmalschutzes und einer nachhaltigen Stadtentwicklung" auszuzeichnen.
Zur Begründung der Preisvergabe heißt es:
Kristina Sassenscheidt hat sich in den vergangenen Jahren mit dem von ihr geführten, bürgerschaftlich organisierten „Denkmalverein Hamburg e.V.“ im Wissen um die Verantwortung für die baukulturelle Bedeutung der Stadt aktiv in zahllose Debatten, insbesondere in alle Fragen des Denkmalschutzes in Hamburg eingeschaltet und zählt bereits heute zu einer der wichtigsten, kulturpolitisch unabhängigen Stimmen der Stadt. Sie konnte durch ihr persönliches Wirken ein breites Publikum für die Aufgabe des Denkmalschutzes mobilisieren und dadurch das öffentliche Interesse an allen Fragen der Erhaltung und Pflege des baukulturellen Erbes der Stadt wach halten. Durch ihre Tätigkeit wurde die Öffentlichkeit immer wieder informativ und umfassend auf die stadt- und kulturgeschichtliche Bedeutung zahlreicher historischer Ensembles hingewiesen. Mit der Auszeichnung durch den Rudolf Lodders Preis 2019 wird das große gesellschaftliche Engagement, das in der Leistung von Kristina Sassenscheidt und dem „Denkmalverein Hamburg e.V.“ erkennbar ist, anerkannt und gewürdigt.
Marco Alexander Hosemann hat sich in den vergangenen Jahre in vorbildlicher Weise in die kontroversen Debatten um die Bedeutung des unter Denkmalschutz stehenden City-Hofes als hervorragendes Beispiel der Hamburgischen Nachkriegsmoderne und sichtbares Zeichen des Aufbauwillens der Stadt eingeschaltet. Er hat das Verhalten des Senats der Hansestadt mit seiner fehlenden Selbstverpflichtung zur Denkmalerhaltung mehrfach gerügt, konnte alle Argumente, die einen Abbruch wegen städte-baulicher und funktioneller Mängel sowie hoher Reparaturbedürftigkeit begründeten, entkräften und mußte in der Vernichtung des City-Hofes einen Akt politischer Willkür erkennen. Es gelang Marco Alexander Hosemann durch seinen wertvollen gesellschaftlichen Diskurs die Bedeutung des City-Hofes einem großen Kreis engagierter Bürger zu vermitteln. Er konnte damit unter Beweis stellen, daß am kulturellen Leben der Stadt interessierte Bürger immer weniger bereit sind, fragwürdige Entscheidungen der Stadt unwidersprochen hinzunehmen. Mit der Auszeichnung durch den Rudolf Lodders Preis 2019 anerkennt und würdigt die Rudolf Lodders Stiftung die persönliche Leistung von Marco Alexander Hosemann mit seinem „City-Hof e.V. für gelebte und gebaute Kultur“.