Hamburg, 16.06.2021
Der Stuck der alten Villa bröckelt, hinter den Fenstern scheint schon lange kein Licht mehr und es gibt erste Abrissgerüchte – aber was kann man konkret tun, um Baukultur zu erhalten? Der Denkmalverein Hamburg e.V. hat jetzt den neuen Kurz-Leitfaden „Hamburger Baukultur retten!“ herausgegeben, der den Hamburgerinnen und Hamburgern dabei helfen soll, sich für ihre gebaute Umwelt einzusetzen.
Herzstück des DIN A4-Flyers ist ein Entscheidungsdiagramm, das den Weg von der ersten Entdeckung eines erhaltenswerten Bauwerks bis zur Gründung einer Bürgerinitiative aufzeigt. Eine Übersicht mit Kontakten und Links hilft außerdem dabei, die zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Verwaltung und Politik zu finden.
Ein aktuelles Beispiel für erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement ist die gründerzeitliche Villa an der Fährhausstraße 22. Als Ende 2019 bekannt wurde, dass die Villa abgerissen werden soll, alarmierte ihr Nachbar Alexander Valentin das Denkmalschutzamt und rief parallel eine Petition ins Leben. Das Denkmalschutzamt überprüfte daraufhin die Villa und stellte sie unter Denkmalschutz.
Lennart Hellberg, Vorsitzender Denkmalverein Hamburg e.V.:
„Bürgerschaftliches Engagement hat bereits viele wichtige Hamburger Gebäude vor dem Abriss bewahrt und Fehlplanungen verhindert. Der neue Leitfaden baut auf diesen Erfahrungen auf und soll den Hamburgerinnen und Hamburgern dabei helfen, sich noch effizienter für die gebaute Umwelt einzusetzen.“
Alexander Valentin, Rechtsanwalt und Mit-Initiator des Leitfadens:
„Nach den leidvollen Erfahrungen im Verlust einzigartiger, stadtteilprägender Bauten bin ich erfreut über die neue Sensibilität der Medien und das wachsende Bewusstsein unter engagierten Bürgern, selbst aktiv zu werden. Durch die eigenen Erfahrungen sind mein Mitstreiter Peter Ahrens und ich vielfach von Bürgerinitiativen angesprochen worden, mit Bitte um Rat über die beste Vorgehensweise. Dieses Engagement soll nun in erfolgsversprechende Bahnen gelenkt werden, weswegen ich den Denkmalverein gerne finanziell und mit meinen Erfahrungen bei der Entwicklung des Leitfadens unterstützt habe."
Kontakt für Rückfragen: presse[at]denkmalverein.de