Hamburg, 12.06.2016
Der Denkmalverein reagiert mit Sorge auf die Pläne für eine Aufstockung des Bunkers auf dem Heiligengeistfeld und lehnt diese entschieden ab. Der denkmalgeschützte Bunker ist nicht nur ein hochrangiges Kulturdenkmal, sondern vor allem ein Mahnmal für die Schrecken des Nazi-Terrors und der Bombenkriege. Er ist 1942 auf „Führerbefehl“ von tausenden Zwangsarbeitern der Organisation Todt errichtet worden. Während der Bombennächte im Zweiten Weltkrieg suchten die Hamburger Schutz in seinen Mauern. Unendliches Leid ist mit dem Bau und seiner Inbetriebnahme verbunden. Der Bunker ist heute in seiner Monumentalität stadtbildprägend und spiegelt gleichzeitig die Geschichte des Nationalsozialismus mit seinen verheerenden Folgen wider. Er steht nicht irgendwo, sondern zentral in der Mitte Hamburgs und sollte als mahnendes und unverfälschtes Bauwerk unverändert erhalten bleiben. Im Übrigen ist der Bunker voll vermietet und braucht keine neue Nutzung.
Keine noch so gute Gedenkstätte rechtfertigt, dass ein authentisches Geschichtszeugnis zerstört wird. Wie viele Besucher kann eine solche Stätte haben im Vergleich dazu, wie viele Menschen täglich durch den konkreten Anblick des Bunkers an die Schrecken des Krieges erinnert werden? Bunker sind kollektive Erinnerungsorte und wirken gerade in ihrer Brutalität besonders eindrücklich. Diesen wichtigsten aller Hamburger Bunker durch Rampe und Aufstockung unkenntlich zu machen und mit einem grünen Hut zu verniedlichen, wäre in höchstem Maße geschichtsfeindlich.