2005
Der Verein Freunde der Denkmalpflege hat sich eines herrenlosen Geschichtsdokuments im Hamburger Stadtteil Rotherbaum angenommen. Mit Mitteln des Vereins wurde vor dem Haus Rothenbaumchaussee 151 ein Verteilerkasten der Feuerwehr aus dem Jahre 1890 restauriert.
Der reich verzierte Kasten hatte einst eine wichtige Funktion. Er verfügte über einen Morsetelegrafen, mit dem ein Feuer gemeldet werden konnte. Um die vorletzte Jahrhundertwende herum stellte die Feuerwehr im gesamten damaligen Stadtgebiet rund 1.000 Telegrafen-Verteilerkästen auf. Von den mit „FW“ gekennzeichneten Kästen gingen Verteilerstränge ab, die zur nächsten Feuerwache führten, aber auch die Feuermelder miteinander verbanden. Die Morsetelegrafen wurden später durch ein modernes Fernsprech-Kabelnetz ersetzt, das eine Länge von über 800km erreichte. Anno 1965 gab die Feuerwehr ihre Kabelleitungsanlagen an die Baubehörde ab und stellte Ende der 70er Jahre die letzten öffentlichen Feuermelder außer Dienst. Den Abbau überlebt hat der Meldekasten an der Rothenbaumchaussee 151 (und ein zweiter am Schopenstehl 32).
Mit der Restaurierung möchte der Verein Freunde der Denkmalpflege dieses Zeugnis einer vergangenen Zeit vorm Vergessen retten und eine interessante Periode in der Geschichte der Hamburger Feuerwehr sichtbar machen. Der Verein verdankt Hinweise auf das Objekt seinem Mitglied Scott Feder und den beiden pensionierten Feuerwehrbeamten Manfred Gihl und Otto Neumann.