2004
Ein Gemälde des Barockmalers Anton Paulsen (1690-ca.1750), das sich im Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg befindet, ist mit Mitteln des Vereins Freunde der Denkmalpflege restauriert worden. In einer Feierstunde wurde das Bild am 07. Dezember 2004 übergeben und hat einen prominenten Platz im Lesesaal der Bibliothek gefunden.
Das 77x61 cm große, um 1720 entstandene Ölbild zeigt den Kaufmann Johann Friedrich Tönnies (1662-1736) als Halbfigurenbildnis in einem farblich abgesetzten Oval. Tönnies trägt einen braunen Samtmantel, goldene Weste und weißes Rüschenhemd mit weißem Revers. Das rundliche, auf den Betrachter gerichtete Gesicht wird durch eine hellgraue, fast weiße und in der Mitte gescheitelte Perücke gerahmt. Dabei tritt die linke Gesichtshälfte durch Schattenbildung leicht zurück.
Paulsen war Schüler der Kopenhagener Akademie und arbeitete zumeist in Leipzig. Von 1718-1730 war er in Hamburg und erwarb sich schnell die Gunst der hiesigen Kaufherren. Er kam ihrem Repräsentationsbewusstsein durch seine farblich ausdrucksvolle und technisch routinierte Malweise sehr entgegen.
Das Bild war stark verschmutzt, zeigte Farbabblätterungen und hatte sich weit vom Original- zustand entfernt. Aus diesem Grund lagerte es auch in der Handschriftensammlung und war der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es wurde jetzt in der Werkstatt der Hamburger Diplom-Restauratorin Annette Stams-Schmitt behutsam und aufwendig bearbeitet und gewann seine ursprüngliche Leuchtkraft zurück. Die Neurahmung und Verglasung übernahm die Staats- und Universitätsbibliothek.
"Wir wollen mit dieser Förderung einen Beitrag zur Verschönerung des studentischen Lernumfeldes leisten", so Helmuth Barth, der Vorsitzende des Vereins Freunde der Denkmalpflege. "Lesesäle verbreiten auch eine Atmosphäre von Tradition und Kultur".