Hamburg, 15.04.2020
Die Initiative Sternbrücke kritisiert scharf, dass der Hamburger Senat mit der Sternbrücke ein verkehrsgeschichtlich bedeutendes Baudenkmal ohne Not aufgeben will. Zudem fordert sie ein umfassendes, qualifiziertes, transparentes und ausreichend finanziertes Beteiligungsverfahren zur Zukunft der Sternbrücke und ihrer Umgebung, das der großen städtebaulichen und kulturellen Bedeutung dieses Ortes gerecht wird.
Der aktuell geplante Brücken-Neubau würde eine massive Veränderung dieses besonderen Stadtraumes darstellen. Dahingehende Planungen müssen daher intensiv mit der Öffentlichkeit abgestimmt werden. Die Beteiligung sollte sich jedoch nicht auf eine etwaige neue Brückenkonstruktion beschränken: Es soll auch um den Umgang mit dem Stadtraum unterhalb der Brücke und mit den umliegenden Gebäuden gehen, um die während der Bauphase genutzten Flächen, um die Frage der zukünftigen Nutzungen und der Clubs, aber auch um das Verhältnis von Wohngebiet und Verkehr und Fragen der Mobilität der Zukunft. Vorbild für das Verfahren könnten die PLANBUDE oder die Stadtwerkstätten sein, dabei wäre eine Zusammenarbeit mit Hamburger Hochschulen und Expertinnen und Experten angeraten.
Die Initiative Sternbrücke besteht aus Anwohnerinnen, Vertretern der vor Ort ansässigen Clubs, des Wagenplatzes Zomia, aus dem Denkmalverein Hamburg e.V. sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Initiative möchte mit ihrem ortsspezifischen Wissen im Rahmen einer gut strukturierten Beteiligung eine geeignete Lösung für die gesamte Situation rund um die Brücke erreichen.
Zum Hintergrund:
Am morgigen Donnerstag hat die Deutsche Bahn kurzfristig zu einer Informationsveranstaltung zur „Erneuerung der Sternbrücke“ ins Altonaer Rathaus eingeladen. Bei der Veranstaltung soll über das in Kürze beginnende Planfeststellungsverfahren für einen möglichen Neubau informiert werden, obwohl bislang keinerlei Form der Bürgerbeteiligung stattgefunden hat.
Die Sternbrücke wurde 1925/26 errichtet und steht samt ihrer Unterbauten unter Denkmalschutz. Seit 2005 plant die Deutsche Bahn ihren Abriss und Neubau. Der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen der Bahn und dem Bund entsprechend muss die Bahn ihre Sanierungen selbst finanzieren, während Neubauten der Bund mit finanziert. Im Jahr 2018 hatte ein von der Kulturbehörde beauftragtes Gutachten ergeben, dass die Brücke noch eine lange Erhaltungsfähigkeit besitzt.
Kontakt für Rückfragen: Sonja Nielbock, Tel. 0160-972 29591
Aktuelle Infos unter initiativesternbruecke.noblogs.org